PlanungIch geb's zu - wenn ich die Worte "Watt" oder "Volt" hörte, hab ich bisher abgeschaltet. War nicht meine Welt. War mir schon in der Schule zu hoch. Spätestens aber mit dem Beschluss, autark mit Solarenergie umherzufahren, muss man da leider ran. Also youtube-Videos schauen (inkl. 7.Klasse-Schulvideos "Was ist Strom?"), Blogs lesen und bei anderen Camper-Umbauten lunschen. Heraus kam: das! (Die richtig harten Technik-Nerds sehen bereits auf diesem Bild einen Planungs-Fail. Grüße gehen raus an Blutooth-Tim) Bei der Planung dachten wir grundsätzlich über folgendes nach:
Wir sind eine Insel! Unser StromaufbauZiel war es, eine komplett autarke Stromversorgung aufzubauen, die mit Sonnenenergie aufgeladen wird. Klar, manche von euch bauen auch mit Relaise eine Batterieaufladung durch die Lichtmaschine beim Fahren. Aber ganz ehrlich, davon hatte weder ich noch Vadda eine Ahnung. Also haben wir es sein lassen. Unser Aufbau gestaltet sich also folgendermaßen:
BatterieRelativ klar ist: es bedarf einer Versorgungsbatterie - ich glaube KEIN Campervan - Umbauer/in speist den Strom durch die normale Autobatterie. Bei der Wahl der Versorgungsbatterie haben wir, da bin ich ehrlich, einfach mal eine gekauft, die viel Ah hat. Klar, man hätte sich den konkreten Strombedarf pro Tag etc ausrechnen können - aber darauf hatte ich keine Lust. Mit unserer 150Ah-AGM-Batterie hatten wir bisher aber noch nie einen Ansatz von "Wir sollten mal wieder langsam laden". Guter Glücksgriff, zu empfehlen. Wiegt gefühlte 4.984kg. Diese ist ob des Gewichts natürlich entsprechend abgesichert (Alu-Lochband und zwei Spanngurte halten die Batterie da, wo sie sein soll). LandstromBeim Bauen wurde recht schnell klar: 100% auf Solarstrom möchten wir nicht setzen. Allein schon, wenn man nach ein paar Wolken und Regentagen doch mal die Batterie laden muss etc. Also haben wir uns für den Einbau einer CEE-Eingangssteckdose entschieden. Diesen Anschluss gibt es weltweit auf Campingplätzen und durch eine Schuko-CEE-Kupplung können wir damit auch einfach an "normale" Verlängerungskabel andocken. Dieser Landstrom ist durch einen FI abgesichert - aus Sicherheit, aber auch, weil das Vorschrift bei einer Wohnmobilzulassung ist. Sollte also mal irgendwas mit unserem Strominput nicht stimmen, klinkt der FI aus, statt unseren Van zu bruzzeln. Hinter dem FI hängen dann das Batterieladegerät und ein In-der-Arbeitsplatte-versenkbarer Strom-und-USB-Verteiler sowie die Induktionsplatte. Somit stellen wir zwei verschiedene Stromkreisläufe im Van sicher - 12V-Solar (inkl. 230V-Wechselrichter) und 230V-Landstrom. Als Stromkabel nutzen wir eine 25m CEE-Kabeltrommel. Solar(reglung)Hier gingen wir ähnlich vor, wie beim Bemessen der Batteriekapazität: viel hilft viel. Mir erschienen 100W einfach zu wenig und daher entschied ich mich (nach zwei Stornierungen, da während Corona scheinbar ALLE Menschen Solarpanels kauften und zwei mal keine Lieferung möglich war) für ein 165W-Modul. Dieses pumpt unsere Batterie nach dem Sonnenaufgang in Deutschland bisher zuverlässig in 3-5h voll. Geregelt wird das "Was vom Solarstrom in die Batterie fließt" durch unseren Victron SmartSolar MPPT Solarregler 100/20. Inkl. Blutooth - so kann ich am Handy immer überwachen, wieviel Watt das Solarpanel gerade liefert und welchen Zustand meine Batterie hat. Und hier auch unser (zum Glück einziger) Strom-Fail: Ich kaufte noch ein Blutooth-Dongle für den Blutooth-Solarregler. Jetzt kann ich zwei mal das gleiche überwachen. Toll. Dafür hab ich den aber auch schon so verbaut, dass er nicht mehr richtig abschraubbar war/ist. Klasse. Übrigens: Eine direkte "Die Batterie ist zu 68% voll"- Anzeige gibt es nicht, aber man kann durch die Volt sehen, ob die Batterie gerade gut Saft zieht, wenig Saft zieht oder "voll" ist. Ein gutes Zeichen für ein gutes Verhältnis von Genug Strom-Versorgung-Durch-Solar vs. Stromverbrauch ist es, wenn die Batterie täglich mind. 1x voll (im sog. "Float-Modus") ist. Ist die. Bei uns. Jeden Tag. Geil! Eigentlich wollten wir das Solarpanel mit vier Eck-Systemen ankleben. Durch die wellige Dachbeschaffenheit ging das aber nicht so, wie wir wollten, und wir entschieden uns für Nut8-Aluprofile. Diese kann man - einmal vernünftig angeschraubt und verklebt - wie Lego nutzen und man ist für später (wer weiß, Upgrades?) flexibel. Vorteil der Profile: Wir können daran auch direkt unser Vorzelt befestigen. VerbraucherAn unserer Batterie hängen (nach dem Sicherungskasten) folgende Verbraucher im 12V-Stromkreislauf:
Und sonst?Natürlich gibt es auch Endgeräte, die nicht durchgängig am Strom hängen oder fest verbaut sind. Unser WiFi-Router, der Beamer oder die Gopro werden nur bei Bedarf geladen. Damit wir noch ein wenig mehr Autarkie aus unserer vollen Batterie zaubern können, hängt bei voller Batterie noch eine 20.000mAh Anker-Powerbank, um die Sonnenenergie noch mobiler zu gestalten.
Ich hoffe, ich konnte einen Einblick geben, wie wir planten und wie wir es umsetzten. Entschuldigt sachlich-sprachliche Fehler ("fließen" Watt?, "zieht die Batterie Saft"?, Wird Strom "weitergegeben"?). Für mich ist das doch auch alles neu, Freunde! Aber: es funktioniert. Einwandfrei. Und ich weiß, wo welches Kabel liegt, was ich wo anstecken kann und muss und wo welcher Fehler zu verorten ist - und das ist doch viel Wert. Cool!
1 Kommentar
Beate Christoph
13/9/2020 21:59:23
Hallo Ihr Zwei!
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