Eigentlich hatte ich nach Uganda erstmal genug von Ostafrika - aber eine Forschungsreise der Humboldt-Universität in die Mount Kenia-Region lasse ich mir dann doch nicht entgehen. IST das schön da...
2015 Im Rahmen des "Value Sec"-Programmes hat sich mir die Gelegenheit gegeben an einer Forschungsreise nach Kenia teilzunehmen - Thema waren landwirtschaftliche Wertschöpfungsketten oder vereinfacht: Wie kommt die Bohne zu uns? Im Jahr 2015 ging es dann also - nach Uganda - zum zweiten mal nach Ostafrika, diesmal jedoch zusammen mit coolen Dudes, wie z.B. Ben oder Max der Universität Köln. Alles startete in Nairobi - einer gefährlichen, aber an manchen Stellen ganz nette Stadt, die wir dann aber auch schnell hinter uns ließen, um in die Mount Kenia-Region zu fahren. Der Mount Kenia liegt ein wenig nördlich in Kenia und ist der Mittelpunkt der Agrarwirtschaft des Landes. Falls ihr also mal 'ne Bohne oder Avocado aus Kenia esst, kommt sie mit Sicherheit von dort. Und was soll ich sagen: Alles ist grün und es sprießt das Leben. Ich fühlte mich dort sehr wohl. Wir führten Interviews, redeten mit Farmerinnen und Farmern und hatten Einblicke in die Exportindustrie von Kenia! Ja bitttte!
Verpacken von Gemüse, welches nach Europa geht
Irgendwie muss ich ja zu meinem Abschluss gekommen sein
Südlich des Berges befindet sich die Karatina Universität, mit der bzw. mit deren Studentinnen und Studenten wir zusammenarbeiteten. Eingebettet in grüne Teeplantagen und mit direkter Sicht auf den Mount Kenia lässt es sich sicher auch schlechter studieren... Vor Ort führten wir dann mal bei Kälte, mal bei 35 Grad ohne Schatten Interviews mit verschiedenen Akteuren, hielten und hörten Vorträge und gönnten uns hier und dort eine Frucht. Uni-Leben ganz nach meinem (Achtung!): Geschmack. Versteht ihr? Geschmack! Wegen den Früchten. GESCHMACK! Top.
Karatina University
Ausblick aus der Uni
Ganz "typisch" für Ostafrika: kleine Läden und informelle Läden an den Straßen, hier ein Handyshop, da ein Grill und hin und wieder das klassische "Mosungo!" (= weißer Mann) der einheimischen Kinder an uns! Eigentlich sollte es in Kenia noch in einen Nationalpark gehen, aber...sagen wir: der Gin Tonic in Kenia hat scheinbar einfach eine andere Wirkung. Oder...eh...so. Kenia ist im Osten gebeutelt durch Al-Shabaab, einer Terrororganisation, welche in Somalia fungiert. Auch zwei Wochen nach unserem Besuch gab es einen Anschlag in einer Partneruniversität. Ich hoffe also, dass auch Kenia es schafft, einen bessere Pfad einzuschlagen.
Preis-und Ethik- und Lernfrage an/für euch: Sollte man Gemüse, welches via Flugzeug nach Europa kommt, essen - aus einem Land, welches selbst von Wasser- und Nahrungsmittelknappheit betroffen ist - mit dem Hintergrund, dass der (Gemüse-)Exportsektor ein wichtiger Teil von Anstellung & (einziger) Lohnverdienst von z.B. nicht-ausgebildeten Frauen ist?