Uganda? Wann komm‘ ich denn mal nach Uganda? So dachte auch ich 28 Jahre lang. Bis ich Marius in Berlin kennen lernte, der nach einer Party bei mir auf der Couch crashte und mich mit „Hast du mal ein Ladegerät für mich? Ich muss gleich meinen Flieger bekommen!“ begrüßte. „Ach, wohin denn?“ - „Ich lebe in Uganda!“ Ohren gespitzt, Gedanken im Kopf gepflanzt und ein halbes Jahr später landeten die beste Frau Lisa und ich in Entebbe, Uganda…
2014 Uganda ist unglaublich grün und sieht an manchen Stellen aus wie Brandenburg im Sommer. Der Tourismus entwickelte sich 2014 erst noch – das Land war gebeutelt von Strom- und Wasserknappheut sowie Korruption innerhalb der Regierung. Weiße Menschen sind daher in Uganda noch so etwas wie eine „Neuheit“ – jedes… JEDES Kind grüßt dich als dicken weißen Europäer erstmal mit „Mosungo“ ab (= „weißer Mann“). Was Uganda kann: Nationalparks. Wir besuchten den Lake Mburo National Park (ging!) und den Queen Elizabeth Nationalpark (geilo! Löwen in freier Wildbahn gesehen!). Quer durchs Land kann man Wasserfälle sehen, seinen Kopf drunter stecken oder einfach mal am Lake Victoria faulen (Obacht: Schwimmen nicht möglich!). Die Straßen in Uganda waren unglaublich schlecht. Es gab quasi nur drei ausgebaute Schnellstraßen, der Rest war…sagen wir..unbefestigt.
Die Hauptstadt Kampala, in der sich neben der zweitgrößten Stadt Mbarara das urbane Leben von Uganda konzentriert, war jetzt nicht so mein Ding – ziemlich laut, stressig, ungeplant, unsicher und… ach ne, einfach nicht so.
Highlights waren definitiv:
das Übernachten im „GeoDome“ am Lake Buyonyi Nähe Ruanda – ein halb offenes Lehmiglo mit Blick auf den See. Und wer war die einzige Person, die wir am fast abgelegensten Ort Ugandas am See trafen? Richtig, Friedrich aus Potsdam, der gerade eine Solo-Ostafrikatour absolvierte. Eingesackt und für drei Tage mit auf Reisen genommen und an der Grenze zu Ruanda Ciao gesagt.
Jinja – eine quirlige, jugendlichen 75.000-Einwohner- und Backpackerstadt. Inkl. Rafting, netten Cafés und Bungee-Angebot. Nicht gemacht: Bungee. Durchgezogen: Rafting auf 5’er-Stromschnellen. Inkl. Zwei Mal Boot umkippen. Joa mei!
Der Tagesmarsch bzw. die Wanderung im Mghahinga National Park! Auf über 3500m kann man auf dem Vulkan Sabyinyo in drei Ländern gleichzeitig stehen (DRC, Ruanda und Uganda). Es ist möglich dort auch Gorilla-Touren zu machen. Aber wer mich kennt, weiß: nicht so mein Ding (analog zu Elefanten-Touren in Thailand etc.) Und JUNGE war das anstrengend.
Wir verbachten insgesamt fünf Wochen im Land – wobei die bereisbare Fläche circa so groß wie Brandenburg ist (der Norden ist recht sumpfig). Lohnt!